Forschung und Beratung

Institut Für Soziale Stadtentwicklung

Das Institut Für Soziale Stadtentwicklung (IFSS) wurde 1983 zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet der Stadt und Wohnforschung gegründet. Zum besonderen Profil des IFSS gehört die interdisziplinäre Wohn- und Stadtforschung sowie die Verbindung von empirischer Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Beratung und Gutachtertätigkeit. Über 40 Jahre Forschungsarbeit sind die Basis der IFSS-Tätigkeit. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören:

  • Die Analyse lokaler Wohnungsmärkte und Stadtentwicklungsprozesse,
  • die Erforschung der Entwicklung von Wohnbedürfnissen und des Wohnungsbedarfs,
  • die Analyse von Wirkungszusammenhängen zwischen nationaler und lokaler Politik bei der Entstehung und Veränderung von Wohnungsmärkten,
  • die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen gesamtwirtschaftlichen Prozessen und Immobilienwirtschaft,
  • Organisationsanalysen wohnungswirtschaftsnaher Unternehmen (Benchmarking) und die Erstellung empirischer Mietspiegel

Empirische und theoretische Analyse bilden eine untrennbare Einheit. Das gehört zu den methodischen Grundüberzeugungen der IFSS-Forschungsarbeit.

Forschung

Dreißig Jahre Forschungstätigkeit in den Feldern Sozialgeschichte, Stadtentwicklung, Immobilienmarkt, Wohnungswirtschaft und Wohnbedürfnisentwicklung sind die Grundlage der IFSS-Tätigkeit. Die Ergebnisse sind in zahlreichen Veröffentlichungen und Diskussionsbeiträgen – zuletzt im Buch „Der lokale Staat“ -  verfügbar gemacht worden.

Politische Gestaltung

Empirische Evidenz, rationale Argumente und größtmögliche Objektivität sollen in einer demokratischen Gesellschaft Grundlage für politische Entscheidungen sein. Es ist deshalb übliche Praxis, Politik durch wissenschaftliche Ergebnisse zu fundieren. Objektivität entsteht nicht dadurch, dass man bekundet, interessenunabhängig zu arbeiten. Jede Beschreibung der sozialen Welt erfolgt aus einer bestimmten Perspektive und sie ist zugleich - ob gewollt oder nicht - Mitgestaltung. Wertfreiheit gibt es weder in der Forschung noch in der sozialen Welt, die das Objekt dieser Forschung ist. Eine um wissenschaftliche Wahrheit bemühte Forschung hat nach unserer Auffassung drei Säulen: (1.) Maximale methodische Transparenz (2.) die Offenlegung der eigenen Forschungsperspektive. (3.) Vor allem aber müssen sich Sozialwissenschaftler von der "Illusion des unmittelbaren Verstehens" (Durkheim) der sozialen Welt trennen. Wenn die Spontansoziologie des Alltags und die öffentliche Meinung zuverlässige Wegweiser für die Forschung wären, bräuchte man keine Wissenschaft. (Textauszug Lokaler Staat). Einen Einblick in die Methoden und das theoretische Instrumentarium des IFSS gibt die Veröffentlichung „Der Lokale Staat“ (Projekte)

Beratung

Die Übersetzung von Forschung in politische Beratung ist ein Standbein der IFSS-Arbeit. Dabei ist uns bewusst, dass Menschen und Interessengruppen, die weniger Einkomen, weniger Bildung und ein geringeres Sozialprestige besitzen als die meinungsführenden Eliten, nur geringe Möglichkeiten haben, ihren sozialen Interessen und Forderungen Geltung und Einfluss zu verschaffen. Die Finanzierung von Gutachten, die Beauftragung von Experten oder Forschungsstäben und die Entwicklung einer eigenen „Theorie“ zur Begründung ihrer Forderungen ist ihnen zumeist nicht möglich. Den Kommunen als der machtlosesten staatlichen Ebene, den Verbänden, Gebietskörperschaften und Institutionen, die sich für solche Interessengruppen und eine demokratische und soziale Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik einsetzen, steht das IFSS als Gutachter und Berater zur Verfügung.

Bildliche Darstellung

Lokale Wohnungsmärkte, städtische Lebensformen, Wohnungsbau und Architektur sind nicht nur Gegenstand theoretischer Forschungsarbeit. Sie werden oft erst über ihre sichtbaren Formen wie Städte, Gebäude, Wohnungen und Architektur wahrgenommen. Über die Konzeption von Ausstellungen, den Einsatz von Bildmaterial, Animationen und das Design von Images bemühen wir uns um eine verständliche Übersetzung sozialer Zusammenhänge in Bilder und Images. In der Forschungsarbeit "Nutzeransichten - Wohnarchitektur aus Sicht ihrer Bewohner" (Projekte) findet man ein Beispiel für die Übersetzungsarbeit des IFSS. Die Images und Bilder, die dafür erarbeitet wurden, sind im eigenen Haus entstanden.

„Mehr als jeder andere Experte ist der Soziologe dem vieldeutigen und ambivalenten Urteil der Nicht-Experten ausgesetzt, die sich durchaus in der Lage sehen, den vorgeschlagenen Analysen Glauben zu schenken, sofern diese den Vorannahmen ihrer Spontansoziologie entgegenkommen, die aber auch gerne die Geltung einer Wissenschaft anzweifeln und diese nur in dem Maße schätzen, wie sie Überzeugungen des gesunden Menschenverstandes reproduziert.“

Aus: Pierre Bourdieu, Soziologie als Beruf, S. 29

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Beruflicher Werdegang des Institutsleiters Dr. Armin Hentschel

seit 2006

Leitung des Instituts Für Soziale Stadtentwicklung (IFSS)

seit 1992

Wissenschaftlicher Berater des Deutschen Mieterbund e.V.

2009

Promotion zum Dr. phil an der Humboldt Universität Berlin Philosophische Fakultät III Sozialwissenschaften

1990 - 2006

Wissenschaftlicher Leiter des IFSS e.V.

1994 – 1998

Gastprofessur an der TU Berlin, Fachbereich Architektur, Lehrstuhl Stadtökonomie und Wohnungswirtschaft

1986 - 1999

Wissenschaftlicher Berater Berliner Mieterverein e.V.

1982 - 1986

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Stadterneuerung der Hochschule der Künste Berlin FB Architektur, Leitung Prof. H.W. Hämer

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Beruflicher Werdegang des Mitarbeiters Julian Hopfenmüller
 

seit 2012

Mitarbeiter am Institut Für Soziale Stadtentwicklung unter der Leitung von Dr. Armin Hentschel


seit 2003

Statistische Auswertung klinischer Studien für diverse Auftraggeber (Charité Berlin, Universität Zürich, Behindertensportverband u.v.a)

2010

Praktika im Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Regionalplanung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) in Bonn und bei der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

2010

Abschluss Diplom-Geographie FU Berlin